Zwei getötete Feuerwehrleute, ein weiterer schwerverletzt und intubiert im Krankenhaus sowie 13 weitere Verletzte aufgrund einer Gasvergiftung – das ist die Bilanz eines Brandes in einer Tiefgarage in Alcorcón in Madrid.
Die Ursache könnte die Explosion eines Elektroautos gewesen sein, das jedenfalls bestätigten Quellen, die den Ermittlungen nahe stehen, am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur EFE (hier und hier).
Während sich die meisten spanischen Leitmedien darüber ausschwiegen, dass ein E-Auto für die Tragödie verantwortlich gewesen sein könnte, bestätigte die Tageszeitung El Mundo am Donnerstag, dass sich die Tiefgarage, die nach Angaben der Feuerwehr «im Prinzip ein Parkhaus wie jedes andere» ist, zu einer Todesfalle entwickelte, «da es schwierig ist, ein Feuer in einem Elektrofahrzeug zu löschen».
Nach Angaben der Madrider Feuerwehr nahm das Unglück am Mittwoch gegen 15:45 Uhr seinen Lauf, als ein elektrischer Porsche in der Garage mit einem anderen Fahrzeug – einigen Quellen zufolge einem Mercedes – zusammenstieß und eines der beiden Fahrzeuge in Brand geriet.
Was als «ein Feuer wie jedes andere» in einer Tiefgarage begann, wurde bald kompliziert, «wahrscheinlich aufgrund der Tatsache, dass eines der Autos elektrisch war», teilt El Mundo mit. Als das Feuer seinen Höhepunkt erreichte, wurden drei der Feuerwehrleute eingeschlossen. Zwei von ihnen starben, und bei einem dritten erlitt das autonome Atmungssystem einen «Totalausfall».
Dieser Feuerwehrmann liegt laut El Mundo sediert und intubiert mit oberflächlichen Verbrennungen an Händen, Kopf und Armen in der Verbrennungsstation des Krankenhauses von Getafe. Das Schlimmste sei, dass sich sein Atmungssystem stark entzündet habe, wie aus medizinischen Quellen verlaute.
Als «Heldentragödie» bezeichnet El Mundo den Umstand, dass der zweite tote Feuerwehrmann es geschafft hatte, sich aus der Garage zu befreien, aber zurückgekehrt war, als er feststellte, dass sein Kollege noch im Inneren gefangen war.
«Verdammte Elektroautos», habe es in den Telefongesprächen der Zunft geschallt, schreibt die Zeitung und zitiert Joaquín Pérez, Unteroffizier bei der Feuerwehr von Toledo, der Schulungen zum Löschen von Bränden in Fahrzeugen mit alternativer Energie durchgeführt hat:
«Die Gefahr, die von Bränden in Elektroautos in geschlossenen Räumen ausgeht, ist enorm und vervielfacht sich im Vergleich zu einem Brand in einem Verbrennungsauto. Die erste Gefahr ist, dass ein Elektroauto viel schneller verbrennt als ein Verbrenner, viel schneller. Ein Verbrennungsauto hat nur einen großen Brandherd, der in fünf Minuten gelöscht werden kann, bei einem Elektroauto hingegen gibt es zwei: Zuerst brennen die Kunststoffe und alles, was außen ist, aber dann brennen die Batterien, die aus kleinen Batterien bestehen, die nacheinander brennen.»
Verschiedenen Quellen zufolge fingen viele der in der Tiefgarage geparkten Autos Feuer, und eine große Anzahl von ihnen verbrannte sogar komplett. Anwohner gaben an, mehrere Explosionen gehört zu haben.
Erst vor etwa zwei Wochen hatte sich in Palma del Río, einer Ortschaft in der andalusischen Provinz Córdoba, ein E-Auto der Ortspolizei auf offener Straße entzündet und war explodiert. Bei diesem Brand wurde glücklicherweise niemand verletzt oder getötet (wir berichteten).
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